Mutmach-Buch

Wenn von zwei befreundeten Frauen eine ein Kind bekommt und die andere weiterhin berufstätig bleibt ohne Kind, verändert sich auch die Kommunikation zwischen den beiden Freundinnen. Die erste kann sich nicht in der Weise mitteilen, wie sie möchte, weil die berufstätige Freundin ohne Kind ihre ganzen Erlebnisse ja gar nicht teilen kann.
Ähnlich verhält es sich bei der Geburt eines Kindes mit Behinderung:
Wenn eine Frau (Eltern) ein Kind mit Behinderung bekommt, sind Mütter mit sogenannten normalen Kindern in der Regel in vielen Punkten kein passendes Gegenüber. Zu viele Punkte, die die Mutter eines Kindes mit Behinderung beschäftigen, erleben Mütter mit sog. normalen Kindern nicht. Doch die Mutter des Kindes mit Behinderung braucht Austausch und praktische Tipps. Die findet sie in einer Selbsthilfegruppe, in einer psychologischen Betreuung oder eben in einem Erfahrungsbericht, den frau auf ihre Weise verwerten kann. Das Lesen von Erfahrungsberichten, die ich zur Geburt von Johannes geschenkt bekommen habe, hat mir viel Kraft gegeben. Der Vorteil eines Erfahrungsberichtes ist, dass man ihn in der Weise an sich heranlässt, wie es einem gut tut. Einiges überliest man, einiges liest man zweimal oder dreimal. Ich möchte mit meinem Erfahrungsbericht andere Mütter in ihrer Aufgabe stärken.
Natürlich ist jede Mutter und jede Familiensituation einmalig. Sehr viele Dinge kann man nicht eins zu eins übertragen. Das wäre wiederum zu einfach und wird unserer persönlichen Lebenssituation nicht gerecht.
Es gibt von Erma Bombeck eine wunderbare literarische Beschreibung einer Spezialmutter (so nennt sie die Mutter eines Kindes mit Behinderung).
Es werden ihre notwendigen Charaktereigenschaften sehr schonungslos beschrieben und anderseits (mögliche) Belohnungen, die das Leben mit einem besonderen Kind bereithält: www.down-syndrom.org/mitt/482.shtml